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Momente einer seltsamen Ruhe. Ein Schützenpanzer der UN verläßt
die sichere Kontrollzone rund um den Flughafen. An manchen Tagen fällt
kein Schuß in der Stadt. Scheinbar endlos verhandeln die Kriegsparteien.
Sarajevo wartet auf den Frieden. Es sind die normalen, alltäglichen
Momente im bosnischen Bürgerkrieg. |
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©
Marcus Kaufhold 1995 FAZ / Magazin
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Nur knapp 500 Meter hinter der Front: der erste Schrei nach Leben. Im Kreißsaal
der Kosevo-Klink erblickt ein Neugeborenes das Licht der Welt. Während
des Krieges wurden hier täglich sechs bis acht Kinder geboren. |
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Am
Anfang gerieten bei den Schießereien die Säuglinge immer wieder
unter Feuer. Die Neugeborenen mußten auf den Boden der Klinikstation
gestellt werden, damit sie nicht von herumfliegenden Splittern getroffen
wurden. |
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Wie
durch ein Wunder wurde nie jemand verletzt. Schließlich entschlossen
sich die Ärzte, den Kreißsaal zu verlegen: raus aus der unmittelbaren
Schußlinie, in ein tiefergelegenes Gebäude des Krankenhauses.
Hier entstanden die Fotos. |
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Der
Bus wurde von unzähligen Kugeln getroffen, die Windschutzscheibe ist
völlig zerborsten. Nur wenige Tage vor dem Dayton-Abkommen lauern
noch immer Heckenschützen in Sarajevo. Manchmal hört man Schüsse
aus der Entfernung. |
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Nur
noch die Außenmauern stehen: Die bosnische Nationalbibliothek ist
innen völlig ausgebrannt. Das Gebäude wirkt wie eine Kulisse
zu einem Wildwestfilm. | |
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Die
"Snipers-Alley", die Allee der Heckenschützen. Die Straße vor
dem Holiday Inn galt als der gefährlichtste Platz in Sarajevo. Hier
sollen im Laufe des Krieges etwa 1000 Menschen durch serbischen Feuer getötet
worden sein. |
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Auf dem Rollfeld von Sarajevo. Ein Soldat wartet an Bord einer Frachtmaschine
auf den Abflug. Die UN-Luftbrücke versorgte über Jahre die belagerte
bosnische Hauptstadt mit den wichtigsten Lebensmitteln. Doch auch diese
Flugverbindung mußte wegen der Kämpfe immer wieder unterbrochen
werden. So kam es, daß die Frachter der Vereinten Nationen schnell
einen Spitznamen hatten: "Maybe-Airline". |
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